1975 - 1988

UNIMOG BAUREIHE 425/435

1975 - 1988

In die schwere Klasse mit rund zehn Tonnen Gesamtgewicht stößt der Unimog im Jahr 1975 vor. Neu am U 120 als Erstling beim Debüt der schweren Baureihe 425 ist aber nicht nur das hohe zulässige Gesamtgewicht von 9.000 Kilogramm sowie der 88 kW (120 PS) starke Sechszylinderdiesel OM 352. Neu ist an der Baureihe 425 darüber hinaus ein im Stil der Zeit kantig ausgeführtes Fahrerhaus mit großer, nach vorn kaum abfallender Motorhaube und Scheinwerfern, die nicht mehr den Grill flankieren, sondern in die Stoßfänger integriert sind.

KABINE MIT ZEITLOSEM ZUSCHNITT

Dieses Fahrerhaus wird in seinen Grundfesten fast ein Vierteljahrhundert lang unverändert bleiben. Von 1979 an ist der Motor zudem in einer Version mit Abgasturbolader OM 352 A zu haben und bringt es damit auf 110 kW (150 PS). Als U 1500 fungiert dieser Unimog dann in der Fahrzeugtypologie, die Daimler-Benz noch in den 1970er-Jahren gänzlich neu fasst: Die Basismodelle bleiben der runden Form treu und hören auf die Typenbezeichnungen U 600 L, U 800 L, U 900 sowie U 1100 L. Mit kantigem Kiefer treten die Modelle U 1100, U 1300 L sowie die besonders starken Fahrzeuge U 1500 und U 1700 L (124 kW/168 PS) an. Der Buchstabe „L“ steht für den langen Radstand. Mittlerweile stehen für die meisten Unimog zwei verschiedene Radstände zur Wahl.

PIONIER BEI TURBOMOTOREN

Technischer Vorreiter im Nutzfahrzeugbereich ist der Unimog nicht nur deshalb, weil er für hohe Leistung früh schon Turbomotoren in die Pflicht nimmt. Zur Avantgarde gehört er auch, weil er bereits in den 1970er-Jahren (mit Ausnahme der Einstiegsmodelle) auf Zweikreis-Scheibenbremsen an allen Achsen setzt.

Ist die Baureihe 425 mit ihren Hauptvertretern U 1300 und U 1500 im Prinzip als Arbeitsmaschine konzipiert, so fertigt Gaggenau parallel dazu die als hochgeländegängige Allradfahrzeuge ausgewiesene Baureihe 435: Ihr Metier sind Aufgaben in Gewerbe und Industrie, auch als Feuerwehr-Trägerfahrzeug ist die Baureihe 435 sehr beliebt. Mit vollen Händen greift nicht zuletzt das Militär zu: Fast 22.000 Einheit ordert die Bundeswehr.

SIEG BEI PARIS-DAKAR

1982 gewinnt ein Unimog 1700 L gar die Rallye Paris–Dakar, die seinerzeit erst zum vierten Mal stattfindet. Auch in der Türkei fasst die Baureihe 435 Fuß. Anno 186 beginnt das Werk in Aksaray mit einem auf ihr basierenden Fahrzeug, das dort als Baureihe 436 ausgewiesen wird. Für vielköpfige zivile Teams gibt es U 1300 L und 1700 L mit Doppelkabine, die Wackenhut aus Nagold zuliefert.