TYPENREIHE MERCEDES-BENZ ACTROS 3
Der gleiche Triebstrang wie beim Actros 2, nun aber serienmäßig mit Powershift-Getrieben, dazu ein weiterentwickeltes Design sowie ein nochmals verbessertes Interieur und einige technische Änderungen im Detail: Das zeichnete den 2008 vorgestellten Actros 3 aus.
Die Sattelzugmaschinen des Actros 3 waren beim Zweiachser in allen Leistungsklassen (jetzt 320, 360, 410, 440, 460, 480 sowie 510, 550 und 600 PS) sowohl mit Luftfederung an der Hinterachse als auch fast durchgängig blattgefedert zu haben. Auch dreiachsige Sattelzugmaschinen in 6x4 bot das Werk grundsätzlich in diesen zwei Variationen an. Fahrzeuge mit der Radformel 6x2/4 gab es ausschließlich mit luftgefederter Hinterachse. Fahrzeuge mit der Achsformel 6x2 gab es ebenso wie 6x2/4-Fahrzeuge von 320 bis 600 PS, Sattelzugmaschinen mit Achsformel 6x4 bot das Werk ebenfalls von 320 bis 600 PS an. 4x4-Sattelzugmaschinen gab es mit 320 und 360 PS, allradgetriebene dreiachsige Sattelzugmaschinen waren von 320 bis 480 PS erhältlich.
Die Langchassis des Actros 3 waren beim Zweiachser durchgängig in allen Leistungsklassen (jetzt 320, 360, 410, 440, 460, 480 sowie 510, 550 und 600 PS) sowohl blatt/blattgefedert als auch mit Luftfederung an der Hinterachse zu haben. Dreiachsige Langchassis bot das Werk grundsätzlich nur mit luftgefederter Hinterachse an. Beim Zweiachser reichten die Radstände von 4.500 bis 6.000 Millimetern, beim Dreiachser (ebenfalls in allen Leistungsklassen lieferbar) von 4.500 bis 5.100 Millimetern. Durchgängig waren sowohl kurzes als auch mittellanges sowie langes Fahrerhaus und Megaspace-Kabine lieferbar.
BAUVARIANTEN NOCH IM SELBEN JAHR
Auf die Straßenfahrzeuge der dritten Actros-Generation folgen ebenfalls noch im Jahr 2008 die Bauvarianten. Äußerlich fallen an ihnen sofort die neuen Schutzplatten für Ölwanne, Motor und Kühler auf, die aus Edelstahl bestehen und das Fahrzeug jetzt besonders gut gegen unliebsame Rempler im Gelände wappnen. Drohen Anfechtungen von hinten, dann hält der Acros 3 in Bauversionen mit ebenfalls stahlvergitterten Rückleuchten dagegen. Ungemach von oben, zum Beispiel tropfender Beton, hält ein stählernes Schutzdach über den Rückleuchten ab.
Neu konzipiert ist zudem die erste Stufe des Einstiegs, die nun nicht nur auf Längs-, sondern auch auf Querbelastung nachgiebig reagiert. „Pendeleinstieg“ heißt dieses Novum, mit dem sich auch Actros-Lkw älterer Bauart nachrüsten lassen. Praktisch dabei: Ist das Blech der Stufe mal dennoch beschädigt, muss nicht die ganze Einheit, sondern nur eben jenes Blech getauscht werden. Besonders gut gegen Beschädigungen sind nicht zuletzt die neuen Spiegel des Actros 3 in Bauversion gerüstet. Grob geriffelter und unempfindlicher Kunststoff prägt deren Rücken. Peitschende Zweige und dergleichen Unbill werden also kaum mehr Spuren in Form von hässlichen Kratzern hinterlassen.
NOBLE NEUERUNGEN IN DER KABINE
Innendrin marschiert, wenn auch mit generell etwas robuster ausgeführten Materialien, der Bau-Actros immer im Gleichschritt mit den Straßenfahrzeugen. Das beginnt mit der neuen Instrumententafel, die nun ebenfalls vier nobel chromgefasste Rundinstrumente umfasst. Das setzt sich fort mit Sonnenrollos vorn sowie erstmals auch an den beiden Seitenfenstern. Dienen können die Baufahrzeuge zudem mit dem beifahrerseitigen optionalen Klapptisch, mit dem sich ausgezeichnet Brotzeit halten lässt. Mit von der Partie sind auch Finessen wie die neue Druckluftpistole oder der Licht- und Regensensor, den es allerdings nur in Verbindung mit getönten Scheiben gibt. Automatisch treten damit Abblendlicht oder Scheibenwischer in Aktion, sobald es die Umstände erfordern.
PRAKTISCHE TOOLS FÜR NOCH BESSERES ARBEITEN
Und es kamen im neuen Actros Bau die automatisierten Zwölfganggetriebe der Powershift-Familie: zwar nicht serienmäßig wie bei den Straßenrollern, aber doch immerhin mit einer speziellen Bau-Soft- und Hardware. Speziell für die rauen Bedingungen offroad konzipiert waren zum Beispiel besonders robuste und langlebig stahlgeschmiedete Getriebearme. Bei der Software feierte ein sogenannter Offroad-Modus Premiere, der knackig kurze Schaltzeiten sowie den rechten Biss für harsches Geläuf sicherstellte. Zwei schnelle Rückwärtsgänge taten das ihre, Einsätze ohne Wendemöglichkeit (zum Beispiel in Tunnels) zu beschleunigen. Der Freischaukelmodus schließlich bewährte sich besonders auf dem Bau, wo die Fuhre ja wirklich öfters steckenbleiben kann.
Und damit nicht genug: An der Rückwand prangte nun bei Sattelzugmaschinen und Pritschenwagen ein neuer optionaler Arbeitsscheinwerfer, der – mittig installiert – einen Bereich von zehn mal fünf Metern satt ausleuchtet. Ebenfalls direkt am Heck zu finden war das neue Konzept für den hochgezogenen Auspuff: Zwei- und Dreiachser kamen jetzt mit einem Edelstahl-Abgasrohr daher, das in Höhe und Ausblasrichtung variabel verstellbar war.
Und wer mit den bisherigen Chassis-Konfigurationen nicht ganz glücklich wurde, der fand das Ensemble seiner Wahl zu guter Letzt ab sofort vielleicht schon eher: 4.500 Millimeter beim Dreiachskipper und 5.100 Millimeter beim vierachsigen Betonmischer lauteten die zusätzlichen Radstände, mit denen der Bau-Actros jetzt die dritte und auch letzte Runde des Gefechts in besonders gestrecktem Galopp angehen konnte. Denn dass weder am Triebstrang noch am Chassis etwas passiert war, wies deutlich auf eines hin: Allzu fern konnte der Nachfolger wohl nicht mehr sein, der dann Euro 6 Rechnung zu tragen hatte und auf den neuen Weltmotor zurückgreifen würde.
GERÄUSCHLOSER GANGWECHSEL
Für alle Onroad-Anwendungen kam im Actros 3 Mercedes Powershift 2 in weiterentwickelter Form zum Einsatz. Die weiterhin lieferbaren Telligent-Schaltung und Handschaltung gehörten ab jetzt – zumindest für Straßenfahrzeuge – zu den Sonderausstattungen. Bevor das Mercedes-Powershift-2-Getriebe zum Serienstandard im neuen Actros wurde, erhielt es noch einige Fortentwicklungen. So wartete Mercedes Powershift 2, wie die automatische Schaltbox in ihrer Evolutionsstufe hieß, mit einer integrierten Neigungssensorik sowie einer verfeinerten Schaltstrategie auf. Dabei wurde die aktuelle Neigung der Fahrbahn laufend gemessen und mit der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Stellung des Gaspedals verglichen, worauf dann die jeweils optimal passenden Schaltbefehle umgesetzt wurden.
Die verfeinerte Sensorik an der Vorgelege- und der Getriebehauptwelle ermöglichten es dem Getriebe-Schalt-Computer zudem, weicher und trotzdem um bis zu 30 Prozent schneller die Übersetzungsstufen zu wechseln beziehungsweise die Kraftflussunterbrechungszeiten dementsprechend zu reduzieren. Nahezu unhörbar war nun der Gangwechsel geworden, den man nur am Drehzahlmesser erkennen konnte.
Optimierungen in der Steuerungs-Software trugen ihren Teil dazu bei, dass jegliche Anfahrschwingungen im Antriebsstrang bereits im Ansatz erkannt und durch verbesserte Steuerung des Drehmomentaufbaus gar nicht erst auftreten konnten. Durch den verbesserten Schaltkomfort der Anti-Ruckel-Regelung wurden die Nick- und Wankbewegungen des Fahrerhauses weitgehend reduziert.
Beim „Rangier-Modus“ wurde der gesamte Prozess von Drehmomentauf- und abbau nachhaltig überarbeitet. Ergebnis: Rangieren an der Rampe, auf engen Höfen oder in Toreinfahrten war jetzt noch einfacher.
NOCH MEHR NEUERUNGEN IM SYSTEM
Als erster Lkw weltweit hatte der Actros eine innovative Batteriestatusanzeige und sicherte damit die Verfügbarkeit. Eine überalterte oder beispielsweise durch einen versteckten Verbraucher sich leerende Batterie war eine der häufigsten Ursachen, wenn ein Lkw ausfiel. Die Lösung kam im neuen Actros mit der serienmäßigen Batteriestatusanzeige: Damit hatte der Fahrer die Möglichkeit, sich vor, während und nach jeder Fahrt in der Menüführung des Kombiinstruments über eine Balkendarstellung der Parameter den Zustand der Batterie anzeigen zu lassen.
Positiv auf den Verbrauch des neuen Actros als luftgefederte Sattelzugmaschine wirkte sich auch eine weitere Neuentwicklung aus: Die serienmäßige, in den elektronischen Datenaustausch via CAN-Bus integrierte Druckluftsteuerung E-APU (Electronic Air Processing Unit). Hierbei wurde der Bevorratungsdruck in den Bremskreisläufen erhöht und eine zusätzliche Druckbevorratung beim Bremsen erzeugt. Das System sparte unter anderem durch Entfall des separaten Druckbehälters in Bremskreis 3 (Federspeicherkreis) schon 20 Kilogramm Gewicht, die direkt der Nutzlast zugutekamen. Außerdem beschleunigte es die Luftfederhebezeiten um 20 Prozent. Ebenfalls in die E-APU eingebunden war die intelligente Steuerung des Luftpressers. Dieser arbeitete im neuen Actros bevorzugt nur noch dann, wenn er mit wenig Verlustleistung betrieben werden konnte. Das war im Schubbetrieb und in besonderer Weise im Gefälleschubbetrieb der Fall.
Als weiteren Mosaikstein im vielschichtigen Streben nach immer weniger Dieselverbrauch der Actros-Modelle haben sich die Mercedes-Benz-Techniker dem Nebenaggregat Wasserpumpe angenommen. Die wurde nun mit einer speziellen Kupplung in ihrem Wirkungsgrad verbessert. Mithilfe der sogenannten Linnig-Kupplung lief sie im Teillastbetrieb mit verringerter Betriebsdrehzahl bei gleichzeitig weniger Leistungsaufnahme. Im Volllastbetrieb wurde die Kupplung über einen Elektromagneten starr verblockt und lieferte so die gewünschte, volle Förderleistung.
Allein diese Maßnahme senkte den Treibstoffverbrauch um 0,7 Prozent. Zusammen mit der E-APU machte das bereits ein Prozent Kraftstoffersparnis aus.
GROßES MOTORENANGEBOT UND ECONOMY PACKS
Im neuen Actros kam weiterhin die ausgereifte Motorenpalette OM 501 LA und OM 502 LA zum Einsatz. Das Angebot an Sechs- und Achtzylindermotoren von 320 PS bis 476 PS mit sechs 11,9-Liter-V6-Motoren und den drei 15,9-Liter-V8-Triebwerken von 510 PS bis 598 PS war in der besonders wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Bluetec-Technik 100.000-fach bewährt.
Unternehmer, die ihre laufenden Kosten besonders kritisch kalkulierten, konnten beim Bestellen eines neuen Actros in sogenannte Economy Packs investieren. Das Economy Pack Basic beispielsweise umfasste für die Sattelzugmaschine die Sicherungsautomaten, einstellbare Luftleitkörper sowie eine wartungsarme, manuell schmierbare Sattelkupplung oder eine Kompakt-Sattelkupplung sowie die passende Montageplatte. Für ein Pritschenfahrzeug beinhaltete das Economy Pack Basic einen Zusatzluftbehälter, einen besonders leichten Druckluftbehälter aus Aluminium, die Sicherungsautomaten sowie die einstellbaren Luftleitkörper.
Das Economy Pack Classic enthielt alle Elemente des Economy Packs Basic für Sattelzugmaschinen und Pritschenfahrzeuge und zusätzlich einen Voith-Retarder, der sich unter anderem vorteilhaft auf den Bremsverschleiß auswirkte und den Fahrkomfort sowie die Sicherheit bei längeren Bergabfahrten erhöhte. Die Einführung der Economy Packs begann in den Märkten Deutschland und den Niederlanden, es ging weiter mit dem Economy Pack Basic für Spanien, weitere europäische Länder folgten später.
LUXUS PUR FÜR DEN FAHRER
Trotz der Führungsposition seines Vorgängers legte der neue Actros ebenso in Sachen Komfort noch einmal zu und setzte auch hier neue Maßstäbe. Viele nützliche Details erleichterten dem Fahrer seine Arbeit und sorgten dafür, dass er fit und ausgeruht seine Aufgaben sicher erfüllen konnte. Erstmals gab es in einem Lkw eine Niveauregulierung für die waagerechte Stellung des (oberen) Komfortbettes. Damit war ein erholsamer Schlaf auch auf unebenen Straßen möglich. Dem Schlafkomfort im oberen Bett dienten die neuen Spannbänder: Mit ihrer Hilfe konnte man trotz einer eventuellen Schräglage des Fahrzeugs immer waagerecht schlafen.
Auch das untere Bett verfügte jetzt – wie das obere Bett schon vorher – serienmäßig über einen punktelastischen Lattenrost mit verstellbarem Kopfteil – ein echter Gewinn für „Untenschläfer“. Erleichtert wurde auch die Zugänglichkeit ins untere Bett und zu den Staufächern unter dem Bett – und zwar durch die neue Sitzentriegelung an der oberen Seite der Rückenlehne.
Als Weltneuheit in einem Lkw unterstützten die in der neuen Mercedes-Benz E-Klasse verwendeten und optional erhältlichen Regen- und Lichtsensoren den Fahrer. Der Lichtsensor schaltete bei schlechter Sicht und ab einer gewissen Dunkelheit das Abblendlicht automatisch ein. Besserten sich die Sichtverhältnisse oder wurde die Fahrt unterbrochen, schaltete sich das Licht ohne Zutun des Fahrers wieder aus. Der Regensensor aktivierte den Scheibenwischer dementsprechend, sobald es zu regnen begann, und schaltete den Scheibenwischer wieder aus, wenn es zu regnen aufhörte.
Für Behaglichkeit im neuen Actros sorgte nachts und während der Pausen eine optional erhältliche, temperaturgeregelte Standklimaanlage, die eine konstante Raumtemperatur schaffte und sich im Actros 3 erstmals auch digital regeln ließ. Bei L- und Megaspace-Fahrerhäusern verhinderte das neue Sonnenrollo an der Fahrer- und optional auch an der Beifahrerseite während der Fahrt und in den Pausen, dass der Fahrer geblendet wurde. Dabei sorgten die neuen, zugleich elegant verpackten Außenspiegel dafür, dass Sonnenschutz nicht zu Lasten der Rücksicht ging: Die alles erfassenden Weitwinkelspiegel waren jetzt unten angebracht.
Praktisch waren der neue, serienmäßig verstell- und versenkbare Rasierspiegel am oberen Staufach sowie der ebenfalls leicht zu verstauende, optional verfügbare Klapptisch auf der Beifahrerseite. Der im L- und Megaspace-Fahrerhaus des neuen Actros serienmäßig eingebaute Handtuchhalter war mit Kleiderhaken bestückt und konnte auch zum Trocknen von Wäsche genutzt werden. Der neue Actros war zudem serienmäßig mit einem Druckluftanschluss im Fahrerhaus ausgestattet. Das ermöglichte die Reinigung der Kabine mit einer Druckluftpistole, die auf Wunsch ab Werk mitgeliefert werden konnte und beim Baufahrzeug natürlich Serie war. Als Sonderausstattung lieferbar war obendrein eine robuste, maßangepasste und ölresistente Gummimatte, die ebenfalls die Reinhaltung des Fahrerhauses erleichterte und zum hochwertigen Interieur des Actros passte.
FAHRWERK UND DESIGN EBENFALLS ÜBERARBEITET
Auch fahrwerkseitig legte der neue Actros noch einmal nach. So wurde das Fahrverhalten bei luftgefederten Sattelzugmaschinen durch eine optimierte Lenkung weiter verbessert. Dank eines im Durchmesser verringerten Drehstabes, modifizierter Achslenker, einer geänderten Ventilöffnungskennlinie sowie einer reduzierten Lenkübersetzung sprach sie noch direkter auf die Lenkbewegungen des Fahrers an. Direkteres, „fühligeres“ Handling und abermals verbesserte Spurtreue waren die Ergebnisse des Fein-Tunings an der Lenkanlage des neuen Actros.
Auch das Design wurde überarbeitet. Design-Meilensteine bei den Actros-3-Vorgängern waren zum Beispiel: Einführung des V-förmigen Kühlergrills und die Integration von Klarglasscheinwerfern. Weitere Highlights waren diverse Designstudien und Sonder-Editionen auf den Messen der Jahre zuvor: von der exklusiven Black Edition über den Concept-Truck Cruiser mit seiner edlen Holzbeplankung bis hin zum visionären SpaceMaxx. Der neue Actros hat einige der Ideen dieser Konzept- und Kleinserienfahrzeuge übernommen, so zum Beispiel die neuen Rückspiegel und die Scheinwerfer mit Chromring von der Black Edition; das neue Kombiinstrument oder das größere Rautengitter im Frontbereich vom SpaceMaxx.
Der neue Mercedes-Benz Actros zeigte ein emotionales und funktionales Design. Die auffälligste Neuerung – zumindest nachts – war der dezent leuchtende Mercedes-Stern. Eine hinter dem Stern eingebaute LED-Beleuchtung des neuen Actros ließ den Stern unaufdringlich strahlen. Sie war optional lieferbar und ließ sich über einen Schalter im Bedienfeld an- und ausschalten. Die neue Frontklappe fügte sich harmonisch mit einer geschwungenen V-Form in die markante Front des Actros ein. Die Linie setzte sich in einer leichten Biegung harmonisch bis zur Sonnenblende hin fort. Gleichzeitig waren die Lamellen des Ziergitters vor dem Kühler in ihrer Anzahl verringert und in ihrer Form deutlich akzentuiert worden. Sie waren jetzt „luftiger“ angelegt und besaßen mit ihren an den Enden nach oben weisenden „Flügeln“ eine dynamische Kontur.
Der Eindruck von Kraft und Dynamik wurde noch verstärkt durch die neue, optisch dreigegliederte Sonnenblende, die sich harmonisch in die V-Form einfügte. Die beiden schräggestellten, transparenten Außenteile der Sonnenblende rundeten das unverwechselbare Gesicht des neuen Actros ab. Das Mittelteil aus Edelstahl unterstrich den Eindruck von Qualität und Leichtigkeit. Nach unten hin ruhte die Front quasi auf der neuen Bugschürze, die dem Fahrzeug wie ein dezenter Spoiler mit drei Öffnungen und einer gegenläufigen Tangente Stärke und Bodenhaftung verlieh.
Ergänzt wurden diese neu entworfenen Elemente durch eine spezielle Eckbeplankung mit optimierten Luftleitteilen. Sie verbesserten nicht nur die Aerodynamik des neuen Actros, sondern fügten sich auch harmonisch in die ruhige und dennoch dynamische Linienführung ein. Das Gleiche galt für die neuen zweigeteilten Außenspiegel, deren Design von der Black Edition inspiriert wurde und deren Blende auf Wunsch in Wagenfarbe oder verchromt erhältlich war.
Bei den neuen, kraftvoll geschwungenen Hauptscheinwerfern konnte im Falle eines Falles jetzt die Klarglasscheibe separat ausgewechselt werden. Das bedeutete nicht nur ein gutes Aussehen der Fahrzeugaugen, sondern auch wirtschaftlicheres Auswechseln der Klarsichtscheiben, da nicht mehr das Gesamtmodul Scheinwerfer gewechselt werden musste.
WÜNSCHE DER FAHRER IM VORDERGRUND
Die Mercedes-Benz-Lkw-Entwickler haben sich zusammen mit den Designern in vielen Treffen mit Fahrern und Fahrerinnen über deren Wünsche und Nöte für das richtige Leben in einem Fahrerhaus Anregungen für die vielen kleinen und großen Produktverbesserungen geholt, die jetzt im neuen Actros nach dem „Form follows Function“-Prinzip realisiert wurden. Ein Handtuchhalter oder die Integration des niveauregulierten Lattenrost-Bettes waren Neuerungen, die das Leben der Fahrer und Fahrerinnen nachhaltig erleichterten.
Beim Interieurdesign setzte der modellgepflegte Actros noch einmal neue Akzente, wenngleich der Vorgänger mit seiner elegant geschwungenen Brüstung und den hochwertigen Materialien hier bereits keine Wünsche offenließ. Die Rundinstrumente des neuen Kombiinstruments waren jetzt mit vier Chromringen eingefasst. Das Kombiinstrument hatte eine dreidimensionale Blende und Skalierungen mit neuen Schriften und Farben. Die neuen Sitzbezüge und Polsterungen im Fahrerhaus schufen ein hochwertiges und funktionales Ambiente. Die Bezüge waren als Flachgewebe oder Velours, als Sonderausstattung waren auch Kunstlederbezüge erhältlich.