BENZ GAGGENAU LASTWAGEN 3 K UND 3 K 2
Benz als bedeutendster Lkw-Hersteller des Deutschen Reichs baute während des Ersten Weltkriegs, der dem Lkw einen ersten großen Boom bescherte, zusätzlich zu den gängigen Drei- bis Fünftonnern verschiedene speziell für das Militär konzipierte Fahrzeuge wie Küchen-, Beobachtungs- und Pferdewagen. Außerdem fertigte Benz ab 1917 einen Artillerieschlepper mit 85 PS, der nach dem Krieg für zivile Zwecke in Landwirtschaft und Industrie weiter angeboten wurde.
MODERNISIERUNG WÄHREND DER NACHKRIEGSFLAUTE
In der Nachkriegszeit überflutete allerdings ein großes Angebot an gebrauchten Militär-Lkw den Markt, was den Verkauf von neuen Lkw sehr schwierig machte. Absatz fanden vor allem kleine, schwach motorisierte und preisgünstige Fahrzeuge. Die Benz-Werke in Gaggenau nutzten die Flaute, während der sie zunächst die Kriegs- und Vorkriegstypen weiterhin anboten, um gleichzeitig das Programm zu modernisieren und zu straffen.
1916 – 1920: BAU DES TYP 3 K
Der Typ 3 K („K“ steht für Kettenantrieb) war für drei Tonnen Nutzlast konzipiert und wurde von 1916 bis 1920 gebaut. Als Motorisierung diente für den sogenannten Normalbetrieb das Aggregat S 117, das auf 117 Millimeter Bohrung und 150 Millimeter Hub basierte. Daraus resultierten 6,45 Liter Hubraum, die für 38 bis 45 PS gut waren. Für den Anhängerbetrieb lieferte Benz den 3 K 2 mit dem Motor S 125, der es bei 150 Millimeter Hub auf eine Bohrung von 125 Millimetern brachte und somit auf 7,36 Liter Hubraum kam. Die Leistung belief sich auf 44 bis 50 PS.
1918 – 1920: 3 K 2
Von 1918 bis 1920 stellte das Werk dem 3 K 2 als weiteren Dreitonner den ET 3 zur Seite, der mit den gleichen Motorisierungen erhältlich war, aber statt Kettenantrieb über Kardan verfügte und nicht mehr wahlweise mit Vollgummi- oder Eisenbereifung geliefert wurde, sondern ausschließlich mit Pneus aus Vollgummi.